Robert Heindl

dt. Kriminologe; mit seinem Namen ist die Einführung der Daktyloskopie in Deutschland verbunden; Präs. des Zentralamts für Kriminalidentifizierung 1946-1949; Hrsg. des "Archivs für Kriminologie"; Veröffentl. u. a.: "Die Reise nach den Sträflingskolonien", "Der Berufsverbrecher"

* 24. Juli 1883 München

† 25. September 1958 Irschenhausen/Obb.

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 48/1958

vom 17. November 1958

Wirken

Robert Heindl wurde am 24. Juli 1883 in München geboren, wo er auch das Gymnasium besuchte. Danach studierte er Jura an den Universitäten München, Lausanne und Erlangen und schloß seine Studien mit der Promotion zum Dr. jur. ab.

Mit seinem Namen ist die weitaus wichtigste Methode der Verbrecherfahndung eng verbunden: Die Fingerabdruckschau oder "Daktyloskopie". Im Jahre 1902 fiel H. als jungem Jurastudenten ein englischer Zeitschriftenartikel in die Hand, aus dem hervorging, dass der britische Generalinspekteur von Bengalen, Henry, um die Jahrhundertwende ein Verfahren eingeführt habe, das die Personenfeststellung mit Hilfe eines Fingerabdruckes ermöglichte. H. liess sich eine Abschrift der entsprechenden Akten aus Kalkutta schicken und schlug dann nach deren sorgfältigem Studium den grossen Polizeibehörden Deutschlands im Jahre 1903 diese Methode vor, die sich bald die ganze Welt eroberte.

Als im Jahre 1908 ein Abgeordneter im deutschen Reichstag ...